Sachlich, zügig, unaufgeregt und harmonisch – so verlief die Jahreshauptversammlung des Turn- und Sportvereins Marktbergel. 72 der 839 Mitglieder folgten aufmerksam den Berichten der Vereinsführung. Themen: das Verfahren gegen den Ex-Vorsitzenden Frank Philipp, die positive Entwicklung, die neue TSV-Website und vor allem Neuwahlen.
Bürgermeister Dr. Manfred Kern stieg gleicht positiv ein. Er freute sich über den "Superweg der Vorstandschaft" und sicherte weiterhin die Unterstützung der Gemeinde zu. Denn: "Verein und Gemeinde brauchen sich gegenseitig."
Vorsitzender Stephan Voss begann seinen Bericht mit der noch immer nicht abgeschlossenen "Causa Philipp". Der strafrechtliche Prozess gegen den frühreren Vorsitzenden ist noch immer nicht abgeschlossen. Mittlerweile sei seitens des Vereins Zivilklage beim Landgericht Ansbach eingereicht worden. Auch dieser Prozess müsse nun abgewartet werden.
Abgeschlossen ist hingegen der Vertag mit dem Pächterehepaar DeLuca, welches das Sportheim die nächsten fünf Jahre weiter bewirtschaften wird. Voss dankte der Familie für das Engagement und das vielfältige Angebot.
Erfreuliches gab es auch von den Finanzen. Der Unterhalt für die Ballsporthalle kostet viel Geld, wobei der TSV Unterstützung von der Gemeinde erhält. Von den jährlich 30.000 Euro Unterhaltskosten trägt der TSV 20.000, den Rest die Gemeinde. Der Defizit-Vertrag mit der Kommune konnte auch verlängert werden.
Dass es dem TSV dennoch gut gelungen ist, Rücklagen zu bilden, sei ein Erfolg der Revision des Kassenbereichs, betonte Voss. Kassier Herbert Arold habe sein Amt in schwierigen Zeiten übernommen und zusammen mit dem Vorstand für klare Verhältnisse im Kassenwesen gesorgt. Dass er dieses Amt nun niederlegte, bedauerte Voss, stellte aber fest, dass mit Julius Markowicz ein Nachfolger gefunden werden konnte.
Arbeiten am Sportheim
Baumaßnahmen prägten auch 2019. Die Beleuchtungssituation am Parkplatz wurde verbessert, ein zweites Regenüberlaufbecken angelegt, mit der angeordneten Grünflächenplanung setzte man sich auseinander und das Sportheim erhielt einen neuen Anstrich sowie eine neue Eingangstüre. Hier stehen aber noch weitere Maßnahmen an, denn das 40 Jahre alte Gebäude bedarf diverser Sanierungen: Die Heizung ist in die Jahre gekommen, die Fenster sind undicht und das Eternitdach mach Kummer. Noch 2020 sollen die ersten Arbeiten anlaufen – doch darüber soll nach Eingang aller Berechnungen und zu erwartender Fördermaßnahmen noch eine außerordentliche Mitgliederversammlung entscheiden.
Für 2020 ist auch eine große Palette an Veranstaltungen vorgesehen. Das sehr gut angekommene Sponsorenfrühstück soll wiederholt werden, Kinderfasching und Helferessen stehen ebenso auf der Agenda wie Fitnessnacht, Petersberglauf und Ehrenabend. Fußballturniere und zahlreiche Kurse werden ebenso angeboten wie ein Schafkopfturnier und Makrelenessen sowie schließlich Waldweihnacht für Kinder. Diese entpuppte sich 2019 als kleines Highlight – trotz nicht optimaler Wetterbedingungen.
Kurz fasst sich Schriftführer Frank Fehler, da alles Wesentliche im Jahresverlauf der Presse zu entnehmen gewesen sei. Kassier Julius Markowicz zeigte mit handfestem Zahlenwerk auf, dass der Verein seine Verbindlichkeiten reduzieren und auch Rücklagen bilden konnte. Rund 150.000 Euro Ausgaben stehen etwa 155.000 Euro Einnahmen entgegen.
Breiten Raum nahmen, obwohl zügig vorgetragen und auf das Wesentliche konzentriert, die Berichte der Abteilungsleiter ein. So verwies Jugend- und Laufleiterin Karin Helm auf die guten Kilometerleistungen ihrer Läufer – allen voran Reinhard Joas. Ida Widtmann zeigte auf, dass Gymnastik für Frauen wie Männer ein großer Spaßfaktor sein kann. Erfrischend auch der Vortrag von Fußballtrainer Bernd Schuh, der seinen Spielern großes Lob aussprach. Carina Sandmann berichtete vom Kinderturnen, das sich eines großen Zuspruchs erfreue. Größeren Zulauf konnte Karl Hoppe für die Badmintonabteilung feststellen. Lediglich Basketball und die Nutzung des Kraftraumes laufen derzeit etwas eingeschränkt – Ausweitung ist aber in Sicht. Geplant ist die Gründung einer Abteilung für Faustball.
Neuwahlen
Nach einer kurzen Pause ging es an die Neuwahlen des Vorstands, die in allen Bereichen einstimmig über die Bühne ging, Vorsitzender bleibt Stephan Voss, sein Stellvertreter Erwin Zapf. Die weiteren Mitglieder: Frank Fehler (Schriftführer), Julius Markowicz (Kassier), Ulla Hochmuth-Markowicz, Christoph Wagner, Christian Hufnagel und Bernd Schuh (alle Beisitzer).
In seinen Schlussworten dankte Stephan Voss all seinen Mitarbeitern und zeigte sich besonders erfreut, dass sich mit Nick Limbach ein junger Mann bereit erklärt hat, sich als Vereinsmanager ausbilden zu lassen. Den Schlusspunkt setzte die übliche Tellersammlung.